Krautstrunk
Charakteristisch für den klassischen Krautstrunk aus grünlichem Waldglas ist die leicht tonnenförmige Ausprägung sowie die Belegung der Wandung mit relativ großen Nuppen. Sein Fuß ist gekniffen, der Boden hochgestochen, seine Lippe durch einen aufgelegten Halsfaden abgesetzt. Geprägt wurde der Begriff Krautstrunk für diesen Typen des Nuppenbechers bereits 1562 vom Wittenberger Pfarrer Johann Mathesius in seiner sogenannten "Glaspredigt". Die Nuppen seien seiner Ansicht nach angebracht, damit die Gläser "von vollen und ungeschickten leuten dest leychten köndten inn feusten behalten werden." Becher dieser Art wurden in größten Quantitäten produziert, gehörten damit zu den häufigsten mittelalterlichen Gläsern, ja stehen stellvertretend für das mittelalterliche Glas überhaupt.
Glasreplik: 14. Jahrhundert, Deutschland
Höhe: 13 cm
Alle Repliken alter Gläser wurden von böhmischen Glasmachern in überlieferter Handwerkstradition und nach historischen Vorbildern hergestellt. Am Boden ist jede Replik vom Glasmeister signiert. Da alle Gläser in Handarbeit hergestellt wurden, kann es zu kleinen Abweichungen in der Farbgebung kommen.