Kuttrolf
Eine im Mittelalter beliebte Trinkflasche mit einem kugeligen Bauch und einem aus mehreren dünnen Röhren geflochtenen Hals war der Kuttrolf bzw. Angster. Seine Form geht auf syrische Vorbilder zurück.
In der Antike hatten verwandte Gefäße als Salbölfläschchen gedient, in Südeuropa behielten sie die Funktion als Riechfläschchen auch im Mittelalter und in der Renaissance. Der auf fantasievolle Weise gewundene Hals ließ die Flüssigkeit nur tropfenweise fließen. In Deutschland wurde erstmals der Kuttrolf wohl 1220 als "gutteral" für Wein erwähnt. Ab dem 15. Jahrhundert gab es eine Kuttrolf Massenproduktion im Spessart. Der Flaschentyp ist in derselben Zeit aber auch für Frankreich belegt, wurde im 16. und 17. Jahrhundert in Venedig hergestellt und fand sogar noch im 19. Jahrhundert in der Volksglaskunst Verwendung.
Replik aus dem 15. Jahrhundert, Deutschland
Höhe: 22,5 cm
Alle Repliken alter Gläser wurden von böhmischen Glasmachern in überlieferter Handwerkstradition und nach historischen Vorbildern hergestellt. Am Boden ist jede Replik vom Glasmeister signiert. Da alle Gläser in Handarbeit hergestellt wurden, kann es zu kleinen Abweichungen in der Farbgebung kommen.