Römische Quinquereme
Mit „Fünfruderer“ kann man „Quinquereme“ übersetzen. Bei diesem Typ eines römischen Schlachtschiffs saßen die Ruderer auf drei Ebenen. Mehr Ebenen waren nicht möglich, weil die Schiffe sich sonst nicht mehr steuern ließen. Bei der Quinquereme wurde das Ruder in der untersten Reihe von einer Person betätigt, in den beiden oberen Reihen von jeweils zwei Personen. Die fünf Ruderer an drei übereinander angeordneten Rudern bildeten eine Sektion. Es gab Schiffe mit bis zu 30 Sektionen auf jeder Schiffsseite, sodass auf jeder Seite 150 Ruderer saßen. Ein Schiff konnte also von bis zu 300 Ruderern bewegt werden.Eine römische Quinquereme ist nicht zu verwechseln mit einer Galeere, die meistens von Sklaven, Sträflingen oder Kriegsgefangenen gerudert wurde.
Sechs Bögen, daher erfahrene Schiffbauer gefragt.
Maße: 52 x 22 x 21 cm
Die Qinquereme war eine Weiterentwicklung der karthagischen Trireme („Dreiruderer“). Die Römer hatten sie im 3. Jahrhundert vor Christus ihren Bedürfnissen angepasst. Zu dieser Zeit gehörten 100 Schiffe dieses Typs zur römischen Kriegsflotte. Dabei hatten die Römer damals noch nicht viel Erfahrung mit Kämpfen auf See. In den Punischen Kriegen (264-241 v. Chr. und 218-201 v. Chr.) wandten sie deshalb eine andere Kampfmethode an: Statt mit dem Rammbock am Bug den Gegner zum Kentern zu bringen, beschädigten die Römer die Schiffe zuerst mit Wurfgeschossen und stürmten sie dann über eine Enterbrücke (Corvus). Zur Ausstattung der Qinquereme gehörte neben dem Corvus noch mindestens ein Kampfturm. Doch das hatte auch einen Nachteil: Um die neue Ausstattung unterbringen zu können, musste man die Schiffe größer und breiter bauen. Sie waren also nicht mehr so schnell und beweglich. Nach den Punischen Kriegen verschwand der Corvus wieder von der Quinquereme. Überlieferungen zufolge war der Schiffstyp selbst noch bis zur Zeit des Kaisers Nero im Einsatz.