Römisches Vasenglas (braun)
Die Anfänge der Herstellung von Glas im Altertum liegen im 2. Jahrtausend v. Chr. in Mesopotamien, aber erst die Ägypter stellten Glas in größeren Mengen her. Im römischen Reich wurde Glas durch die nahezu industrielle Produktion für viele Käuferschichten erschwinglich und zu einem Alltagsgegenstand: Trinkgefäße, Karaffen, Schalen, Teller und Parfümfläschchen, aber auch Schmuck und Fenster wurden nun aus Glas hergestellt. Einer der bedeutendsten Produktionsstätten in den nördlichen Provinzen war die Colonia Claudia Ara Agrippinensium, das heutige Köln, deren kunstvolle gravierte und geschliffenen Gläser weite Verbreitung im Reich fanden.
Zwei Techniken sind zu unterscheiden: das Glasblasen in die freie Form, d. h. ohne weitere Hilfsmittel nur mit Nutzung der Glasbläserpfeife, und das Blasen in eine Form aus Metall, Stein oder Ton, wobei die Gefäße nach diesem Prozess an Rand, Hals und Henkel manuell bearbeitet wurden. Letztere Herstellungsweise ermöglichte ab dem 1. Jh. n. Chr. eine sehr rationelle Fertigung gleichförmiger Gefäße, meist Vierkantflaschen oder Trinkbecher mit Relief (Zirkusbecher, Traubenbecher). Diese Replik ist die Nachschöpfung einer bauchigen Flasche mit hohem Hals; aufgrund seiner geringen Größe von 9 cm diente das Glasgefäß sehr wahrscheinlich als Aufbewahrung für kostbare Flüssigkeiten wie Öl oder Parfüm. Gläser in der römischen Zeit waren selten ganz durchsichtig (auch wenn es bereits technisch möglich war), sondern meist blass grün oder blau.
Farbe: Braunfärbung von innen
Höhe: ca. 10 cm
Bodendurchmesser: ca. 7 cm
Alle Repliken alter Gläser wurden von böhmischen Glasmachern in überlieferter Handwerkstradition und nach historischen Vorbildern hergestellt. Am Boden ist jede Replik vom Glasmeister signiert. Da alle Gläser in Handarbeit hergestellt wurden, kann es zu kleinen Abweichungen in der Farbgebung kommen.