Goldstater der Trinovanten - Münzreplik
Die Trinovanten waren einer der keltischen Volksstämme im vorrömischen Britannien. Ihr Territorium lag auf der Nordseite der Themsemündung in Es-sex und Suffolk und umfasste auch Gebiete im heutigen Groß-London. Am Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. verlegte König Addedomarus die Haupt-stadt des Stammes nach Camulodunum (dem heutigen Colchester).Stater des Typs Whaddon ChaseGeprägt ca. 55–45 v. Chr.
Vorderseite: Abstrakter Kopf des Apollon nach rechts mit zwei ‚Flügeln‘ oberhalb des Lorbeerkranzes. Wie viele keltische Goldstatere in ganz Euro-pa und Großbritannien basieren die Entwürfe dieser Serie auf dem Prototyp der Goldstatere von Philipp II. von Makedonien aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Obwohl in den ersten Ausgaben versucht wurde, die Typen genau zu kopieren, fügten die meisten dieser keltischen Nachahmungen Elemente des lokalen Stils hinzu. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der ur-sprüngliche Typus mit dem Kopf des Apollo zu schematischen Formen, die kaum noch als figürliche Köpfe zu erkennen waren.
Rückseite: Galoppierendes Pferd nach rechts, darüber Kügelchen und dar-unter ein Kügelchen im Ring.
Material: Zinnlegierung mit goldfarbener Patinierung.
Jede Münzreplik ist mit einem Begleitkärtchen versehen, welches wichtige Hintergrundinformationen sowie eine exakte Beschreibung der Münze und ihrer Inschrift gibt.
Die Abbildung zeigt das Kärtchen und die Münze im Verhältnis leicht vergrößert.
Gegen Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. wurden nordwärts der Alpen erste keltische Münzen geprägt. Bildvorlagen fanden sich in griechischen Prägungen, daneben gab es aber auch Münzen mit eigenständigen Motiven. Im 2. Jh. v. Chr. entwickelte sich ein komplexes Münzsystem. Goldmünzen wurden für den Fernhandel, als Lohn für Söldner oder als Bestechungsgeld verwendet.Auf den keltischen Münzen werden Ornamente, Fabelwesen, stilisierte Menschen- und Vogelköpfe sowie Pferde dargestellt. Vor allem auf den sog. Büschelquinaren oder Kleinsilbermünzen findet man bevorzugt das Pferdemotiv, das die Vorliebe des Kelten für dieses Tier widerspiegelt. Da die keltischen Münzen über keine Aufschriften verfügen und auch die antiken Münznamen nicht überliefert sind, können nur Vermutungen angestellt werden, wer für deren Prägung verantwortlich war und welche Waren mit diesen Münzen erworben werden konnten.