Habsburger Kreuzer
Das Münzwesen im Mittelalter beruhte im wesentlichen auf der Münzreform Karls des Großen. Er setzte fest, dass aus einem Pfund Silber (damals ca. 408 g) 240 Münzen geprägt werden sollten. Gerechnet wurde das Pfund zu 20 Schillingen (Solidi, Sou) mit je 12 Denaren. Geprägt wurden tatsächlich nur Denare, die in Deutschland bald allgemein Pfennige (englisch: penny) genannt wurden. Der Schilling blieb zunächst eine reine Recheneinheit.
Damit war ein Münzsystem entstanden, das nur ein Metall (Silber) und nur ein Nominal (Pfennig) kannte. Der in der Folge zunehmende Handel brachte eine Ausweitung der Geldwirtschaft und einen Bedarf an kleineren und größeren Münzen hervor. Ab 1271 wurde in Meran in Südtirol eine Münze im Wert von vier Pfennigen geprägt. Das Doppelkreuz auf der Vorderseite der Münze führte zu ihrem Namen Kreuzer.
Die schnelle Verbreitung der Münze bewirkte, dass sie im Reichsmünzgesetz von 1551 zur Einheit für das kleine Silbergeld wurde. In der Folge wurde der Kreuzer sehr verschlechtert und ab dem 17. Jahrhundert nur noch in Kupfer geprägt. In Deutschland war der Kreuzer bis zur Einführung der Mark 1873 in Gebrauch.
Unsere Münze ist ein Kreuzer aus der Prägestätte Hall in Schwaben (heute Schwäbisch Hall) und wurde unter Kaiser Ferdinand I. zwischen 1531 und 1564 geprägt.
Replik
Material: bleifreies Zinn