Münzreplik eines Meißner Groschens
Die Münze wurde unter Markgraf Friedrich dem Friedfertigen zwischen 1406 und 1440 in Meißen geprägt.
Material: Zinnlegierung mit Patinierung.
Das Münzwesen im Mittelalter beruhte im Wesentlichen auf der Münzreform Karls des Großen. Er setzte fest, dass aus einem Pfund Silber (damals ca. 408 g) 240 Münzen geprägt werden sollten. Gerechnet wurde das Pfund zu 20 Schillingen (Solidi, Sou) mit je 12 Denaren. Geprägt wurden tatsächlich nur Denare, die in Deutschland bald allgemein Pfennige (englisch: penny) genannt wurden. Der Schilling blieb zunächst eine reine Recheneinheit. Damit war ein Münzsystem entstanden, das nur ein Metall (Silber) und nur ein Nominal (Pfennig) kannte. Der in der Folge zunehmende Handel brachte eine Ausweitung der Geldwirtschaft und einen Bedarf an kleineren und größeren Münzen hervor.
In Frankreich ließ Ludwig IX. ab 1266 eine Münze im Wert von 12 Denaren prägen, die »Gros tournois« genannt wurde. Nach diesem Vorbild wurden ab 1300 in Prag und ab 1338 in Meißen Münzen mit der Bezeichnung »Grosso« geprägt, die bald Groschen genannt wurden. Sowohl der Prager als auch der Meißner Groschen wurden vielfach nachgeahmt und beeinflussten das ganze deutsche Münzwesen.